6. Juni 1964
Schwimmbad erstrahlt in neuem Glanz
Wiedereröffnung nach Renovierung

Bürgermeister Jakob Müller mit Weinprinzessin Renate beim Fußbad Weinprinzessin Renate schneidet das band durch Der Bürgermeister im Wsser
Bürgermeister Jakob Müller mit Weinprinzessin Renate<br> schneiden gleich das Band durch Bild wurde auch in der Rheinpfalz vom 1.8.1986 veröffentlicht Die Umkleidekabinen standen auf der heutigen hinteren Liegewiese



Die Presse schrieb dazu:
Ein neuer Anziehungspunkt — Landrat und Bürgermeister gemeinsam im Wasser — Versprechen gehalten
Für die Wiedereröffnung des Schwimmbades in Duttweiler zeigte das Thermometer am Samstag gerade die richtige Temperatur an. Zahlreiche „Wasserratten", der Gemeinderat, Bürgermeister Kunkel, der mit einer Abordnung extra aus Pfungstadt herbeigeeilt war, und viele Bürger waren gekommen, um dieses feuchte Ereignis mitzufeiern. Unter großem Beifall übergaben Weinprinzessin Renate und Bürgermeister Müller im Wasser stehend, das Bad seiner Bestimmung. In seinen Eröffnungsworten gab der Bürgermeister seiner Freude darüber Ausdruck, daß das Bad nach der langen Renovierungszeit nun so schön wiedererstanden sei. Von den 165.000 Mark Gesamtkosten konnten bisher 110.000 durch Zuschüsse gedeckt werden. Aber auch diese verhältnismäßig kleine Restschuld belaste den ohnehin 'durch Schulneubau und Kanalisation schwer kranken Gemeindesäckel sehr. Es wäre eigentlich Aufgabe des Staates, so meinte der Sprecher, diese für die Volksgesundheit so wichtigen Freibäder zu finanzieren. Den Gemeinden bliebe immer noch genug Belastung für die Unterhaltung zu sorgen, denn Schwimmbäder seien nie Einnahmequellen, sondern Zusatzbetriebe.
Er hoffe, daß alle Freunde des Wassersports und besonders die Schuljugend der fünf in der Umgebung von Duttweiler liegenden Gemeinden mit ihren Lehrern sich recht oft im Wasser des Bades erfrischen.
Daß alles so gut gelungen sei, sei nicht zuletzt der Verdienst der beschäftigten Firmen deren Arbeitern großer Dank gebührt. Bei einem Rundgang konnten sich alle Besucher von der modernen Einrichtung überzeugen. Besonders zu erwähnen ist die Umwälzanlage mit den zwei Großfiltern, der Flockungs- und Chloranlage. Zweieinhalbmal pro Tag wird hier das gesamte Wasser durchgepumpt und wieder aufbereitet. Zur „Freude der Anwesenden kam auch Landrat Unkrich und beglückwünschte Duttweiler zu seinem herrlichen Bad. Bürgermeister Müller, der schon 1962 mit dem Landrat über die Finanzierung verhandelt hatte (der Kreis hat sich mit 20.000 Mark beteiligt) erinnerte ihn an ein damals gegebenes Versprechen, zur Eröffnung gemeinsam mit ihm als erste in das kühle Naß zu steigen. Da zeigte es sich, daß sich auch der Landrat noch recht gut an dieses Versprechen erinnerte und um es einzulösen, gleich die Badehose mitgebracht hatte. Mit List und Tücke wurden dann auch der Frau Bürgermeisterin ihres Mannes „Höschen entlockt und alle Anwesenden konnten schmunzelnd sehen, wie sich die beiden begeistert in Neptuns Arme warfen.
Das abseits vom Verkehr gelegene Bad wird sicher ein Anziehungspunkt werden, denn neben den Becken für Schwimmer und Nichtschwimmer laden große Liegewiesen zur Ruhe ein, und herrliche Bäume spenden kühlen Schatten.

Pressespiegel
Ein "Schmuckstück" von Schwimmbad in der kleinen Weinbaugemeinde Duttweiler Pfälzer Tageblatt - Chronik der Heimat, 16. Mai 1964
Gemeinde Duttweiler eröffnete vorbildliches Schwimmbad Rheinpfalz (vermutlich), Juni 1964